1998 entwickelten sich in meiner damaligen freiberuflichen Tätigkeit Anfragen, die ich alleine nicht bewältigen konnte. Ich suchte mir Partner (Freiberufler und Unternehmen), mit denen ich anspruchsvolle Projekte im Bereich der Energiewirtschaft umsetzen konnte. In dieser Zeit entstand auch der Netzwerkbegriff GALLEHR+PARTNER®. Mittlerweile ist GALLEHR+PARTNER® eine in Deutschland eingetragene Marke von mir und bezieht sich auf die Leistungen des Unternehmernetzwerks, dem heute unter anderem auch die die Gallehr Sustainable Risk Management GmbH angehört.

Erstes Projekt: Lastmanagement für verteilte Erneuerbare Energiekraftwerke

Der erste Auftrag in diesem Zusammenhang kam von einem jungen Unternehmen im frisch liberalisierten Strommarkt. Gemeinsam mit Kilian Koepsell wurde ich beauftragt, die ersten Schritte für Lastmanagement von verteilten Erneuerbaren Energiekraftwerken zu entwickeln.

Dieser Auftraggeber war damals angetreten, die gesamte Wertschöpfungskette von der europaweiten Erzeugung bis zum Verbrauch von 100% Erneuerbaren Energien in die eigene Hand zu nehmen. Er war schon damals der Überzeugung, dass eine ökologische Stromversorgung in allen energiewirtschaftlichen Aspekten wirtschaftlich auskömmlich möglich war. Das wollte ich gerne unterstützen!

Ziel dieses ersten Projektes war die stündliche Erfassung der Erzeugungsmengen, die in unterschiedlichen Kraftwerken von Tschechien bis Italien und Portugal produziert wurden. Diese Erzeugungsmengen sollten beim Verbraucher visualisiert und mit den eigenen Verbrauchsmengen abgeglichen werden.

Zum Einsatz als Datenerfassung kamen die von mir gemeinsam mit dem Unternehmen A3M entwickelte "Stromampel" für Privatkunden und das "Info-Display" für Gewerbekunden. Auf der Kraftwerksseite kam ein Datenlogger zum Einsatz, der über GSM abgefragt werden konnte. Die erste Teststrecke zwischen dem Wasserkraftwerk Tri Chaloupky in Tschechien und meinem damaligen Büro in Braunschweig funktionierte bald und ich hatte die Erzeugungs- und Verbrauchsinfos auf meiner Stromampel verfügbar.

Ein nächster Meilenstein wäre dann die Entwicklung einer Datenbank gewesen, mit Hilfe derer die gesammelten Erzeugungs- und Verbrauchsdaten zu einem ersten Lastmanagement berechnet werden sollten. Das erforderliche Budget konnte leider von dem Auftraggeber nicht mehr aufgebracht werden - durchaus verständlich, wenn man bedenkt, dass noch heute, mehr als ein Jahrzehnt später, "SmartGrid" Systeme nur mit erheblichen öffentlichen Fördermitteln realisiert werden und zu großen Teilen kaum mehr als eine begeisternde Vision sind.

Nichts desto trotz konnte ich die gemachten Erfahrungen dieser Entwicklung unter Anderem bei der Erstellung des Kapitels über SmartGrids der ICT Leitstudie zur Energieeffizienz der EU Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien einbringen. Auch die derzeitige Entwicklung des OpenSource SmartMeter Konzepts bei MioSol setzt auf diese Erfahrungen auf.

Dieser erste Netzwerkauftrag für das GALLEHR+PARTNER® Netzwerk endete damit, dass mich dieser Auftraggeber im Jahr 2000 in die Geschäftsführung seiner Stromvertriebstochter berief. Meine Aufgabe als Geschäftsführer in dem Stromvertriebsunternehmen war es auf der einen Seite die Blockadehaltung der traditionellen Stromversorger und der Politik gegenüber freien Ökostromanbietern zu überwinden. Auf der anderen Seite mussten starke Partner gefunden werden, um den Vertrieb eines zu der Zeit ambitionierten Produktes wie Ökostrom in dem schwierigen Marktumfeld zu behaupten. Dazu wurde das Unternehmen in einen niederländischen Stromkonzern integriert, der sich zu der Zeit den Erneuerbaren Energien verschrieb.

Ich bin stolz darauf, dass dieses Unternehmen dann bei meinem Weggang 2002 zu einem der zur damaligen Zeit beiden größten Ökostromanbietern in Deutschland gehörte.

Anmerkung: GALLEHR+PARTNER® ist eine in Deutschland eingetragene Marke von Sebastian Gallehr und bezieht sich auf die Leistungen des Unternehmernetzwerks, dem auch die Gallehr Sustainable Risk Management GmbH angehört.

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